Ladungssicherung ist nicht nur eine bewährte Praxis, sie ist in ganz Europa gesetzlich vorgeschrieben. Jeder Akteur in der Transportkette - der Fahrer, der Verlader, der Fahrzeughalter und der Spediteur - muss sicherstellen, dass die Ladung ordnungsgemäß gesichert ist. In den Vorschriften sind Mindestsicherheitsparameter, erforderliche Sicherungskräfte und technische Spezifikationen für Zurrmittel festgelegt.
Die Nichteinhaltung dieser Vorschriften hat schwerwiegende Folgen: Bußgelder, Stilllegung des Fahrzeugs, höhere Versicherungsprämien und sogar strafrechtliche Haftung im Falle von Verletzungen. Die ordnungsgemäße Einhaltung der Vorschriften reduziert Unfälle, schützt Leben und Güter und fördert den fairen Wettbewerb.
Gesetzliche Verpflichtungen - Wer ist rechenschaftspflichtig?
Das europäische Recht sieht eine gemeinsame Verantwortung vor:
- Fahrer: kontrolliert die Sicherung vor der Abfahrt und unterwegs.
- Versender/Verlader: stellt die ordnungsgemäße Stauung und die genaue Deklaration der Frachtdaten sicher.
- Transporteur/Eigentümer: stellt geeignete Fahrzeuge und Ausrüstung zur Verfügung.
Die Vernachlässigung dieser Pflichten kann zu Bußgeldern oder sogar strafrechtlichen Anklagen führen, wenn eine mangelhafte Sicherung zu Verletzungen führt. Die Richtlinie 2014/47/EU harmonisiert die Straßenkontrollen in der gesamten EU und nimmt die Ladungssicherung als einen Kontrollpunkt auf.

VDI 2700 - Die zentrale technische Richtlinie
Die Richtlinienreihe VDI 2700 ist in Europa als Best Practice für die Ladungssicherung weit verbreitet. Zu den wichtigsten Grundsätzen gehören:
- Reibungskoeffizient (µ): streben Sie einen Wert von ≥ 0,6 µ an; die meisten unbehandelten Oberflächen haben niedrigere Werte.
- Dynamische Kräfte: 0,8 g Vorwärtsbremsung, 0,5 g seitliche, 0,5 g Rückwärtsbeschleunigung.
- Berechnungsgrundlagen: Die Zurrkräfte hängen vom Gewicht der Ladung, der Reibung und den Zurrwinkeln ab.
- Zertifizierte Ausrüstung: Es sollten nur geprüfte Antirutschmatten und Zurrmittel verwendet werden.
- Gleichmäßige Lastverteilung: verhindert Kippen und Überlastung der Achsen.

Andere EU- und internationale Standards
Neben der VDI 2700 sind weitere relevante Normen:
- EN 12195-1: Berechnung/Prüfung von Zurrkräften.
- Richtlinie 2014/47/EU: Straßenkontrollen zur Ladungssicherung und Fahrerdokumentation.
- UNECE-Richtlinien: harmonisierte Empfehlungen zur Ladungssicherung.
- ISO-Normen: speziell für Fahrzeugtypen (z.B. ISO 27956 für Lieferwagen).
Alle legen Wert auf zertifizierte Ausrüstung, geschultes Personal und ordnungsgemäße Dokumentation.
Warum Compliance wichtig ist
Die Einhaltung der Vorschriften bringt Vorteile, die über die Vermeidung von Geldstrafen hinausgehen:
- Geringere Unfallzahlen.
- Weniger Frachtschäden und damit verbundene Kosten.
- Gültiger Versicherungsschutz.
- Stärkerer Ruf und größeres Vertrauen der Kunden.
- Geringere Umweltbelastung durch Unfallabfälle.

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte
- µ ≥ 0,6 Reibungskoeffizient (VDI 2700 Referenz).
- Dynamische Kräfte: 0,8 g vorwärts, 0,5 g seitwärts/rückwärts.
- Gemeinsame rechtliche Verantwortung von Fahrer, Verlader und Spediteur.
- Verwenden Sie zertifizierte, geprüfte Geräte und dokumentieren Sie deren Einhaltung.
Praktische Beispiele für Reibung und die Verwendung von Matten finden Sie auf unsererSeite
Lastsicherheit & Reibung
und
Verwendung &
Bewährte Praktiken
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Für Gesetzestexte:
Richtlinie 2014/47/EU
,
UNECE
, ISO.
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