Verwendung von Antirutschmatten - Best Practices für die Ladungssicherheit

Antirutschmatten sind ein unverzichtbares Hilfsmittel bei der modernen Ladungssicherung. Indem sie die Reibung zwischen der Ladung und dem Fahrzeugboden erhöhen, minimieren sie das Rutsch- und Kipprisiko beim Bremsen, Beschleunigen oder in Kurven. Ihre Wirksamkeit hängt jedoch von der richtigen Verwendung ab. In diesem Leitfaden erfahren Sie, warum es auf die richtige Verwendung ankommt, wie Sie die Matten am besten platzieren und pflegen und welche Fehler Sie vermeiden sollten. So können Sie die Normen EN 12195 und VDI 2700 erfüllen.

Antirutschmatten wirken, indem sie den Reibungskoeffizienten (µ) zwischen der Ladung und der Ladefläche erhöhen. Ohne Matten ist die Reibung oft gering (µ ≈ 0,2-0,3), so dass die Ladung selbst bei mäßigen Bremskräften rutschen kann. Mit Matten kann µ 0,6 oder mehr erreichen, was die Restsicherungskräfte erheblich reduziert.

Matten ersetzen jedoch nicht das Festzurren oder Blockieren, sie ergänzen diese Methoden. Falsch platzierte oder verunreinigte Matten können versagen und ein falsches Gefühl der Sicherheit vermitteln. Die europäischen Vorschriften (EN 12195, VDI 2700 und EU-Richtlinie 2014/47/EU) verlangen eine ordnungsgemäße Sicherung und eine gemeinsame Verantwortung von Fahrern, Verladern und Spediteuren.

Die richtige Platzierung ist entscheidend, um maximale Reibung und Stabilität zu erreichen:

  • Legen Sie die Matten direkt unter jeden Kontaktpunkt mit der Ladung: Palettenkufen, Coilkeile, Maschinensockel, Big Bag-Ecken.
  • Achten Sie auf einen vollflächigen Kontakt zwischen Matte und Last, um Lücken zu vermeiden, die die Reibung verringern.
  • Verwenden Sie genügend Matten, um alle tragenden Punkte abzudecken. Bei Paletten sind drei Streifen (unter jeder Kufe) die übliche Praxis.
  • Überlappen Sie die Matten nicht - dies führt zu unebenen Oberflächen und Instabilität.

Warum das wichtig ist: Eine ordnungsgemäße Abdeckung gewährleistet die Stabilität der Ladung und verhindert lokale Belastungen, die Matten oder Ladung beschädigen können.

Verunreinigungen wie Öl, Fett, Staub oder Feuchtigkeit verringern die Reibung drastisch.

  • Überprüfen und reinigen Sie Matten und Fahrzeugböden vor dem Beladen.
  • Entfernen Sie Ölflecken, Eis oder Ablagerungen, um die Reibung aufrechtzuerhalten.
  • Lagern Sie die Matten an einem sauberen, trockenen Ort, wenn Sie sie nicht benutzen.

Selbst mit reibungsarmen Matten bleibt das Verzurren unerlässlich, um ein Kippen oder Verrutschen bei Notfallmanövern zu verhindern.

  • Berechnen Sie die Sicherungskräfte nach den Formelnder EN 12195.
  • Verwenden Sie Matten, um die Anzahl der benötigten Gurte zu reduzieren, aber lassen Sie sie nie ganz weg.
  • Kombinieren Sie die Matten mit einer Blockierung/Verstärkung und den richtigen Zurrwinkeln.

Beispiel: Eine Palette von 1.000 kg benötigt ohne Matten acht Umreifungsbänder, aber nur vier, wenn µ von 0,2 auf 0,6 steigt.

Die Matten sind wiederverwendbar, müssen aber gepflegt werden:

  • Überprüfen Sie die Matten vor jedem Gebrauch: Ersetzen Sie Matten mit Schnitten, Rissen oder dauerhaften Druckstellen.
  • Reinigen Sie regelmäßig mit einem milden Reinigungsmittel; vermeiden Sie Chemikalien, die Gummi beschädigen.
  • Lagern Sie die Matten flach und trocken, um Verformungen und Verunreinigungen zu vermeiden.
  • Verwendung von Matten, die zu klein für die Ladefläche sind.
  • Platzieren von Matten auf scharfen Kanten ohne Schutzplatten.
  • Überlappende Matten, die eine ungleichmäßige Unterstützung erzeugen.
  • Sie ignorieren Verunreinigungen oder nehmen an, dass alle Matten die gleiche Reibung haben.

Die korrekte Anwendung erfordert eine Schulung in:

  • Richtige Platzierung der Matte und Berechnungen zur Sicherung.
  • Inspektion auf Verschmutzung oder Beschädigung.
  • Gesetzliche Verpflichtungen: Fahrer, Verlader und Spediteur haften gemeinsam für die Ladungssicherung gemäß Richtlinie 2014/47/EU.

Schulungen verringern das Unfallrisiko, verhindern Bußgelder und gewährleisten die Einhaltung der VDI 2700 und nationaler Richtlinien.

  • Antirutschmatten erhöhen die Reibung, ersetzen aber niemals das Festzurren.
  • Die richtige Positionierung und saubere Oberflächen sind entscheidend.
  • Regelmäßige Inspektion und Wartung verlängern die Lebensdauer der Matte und gewährleisten ihre Leistungsfähigkeit.
  • Die Einhaltung von EN 12195 und VDI 2700 schützt die Sicherheit und reduziert die Haftung.

Haftungsausschluss

Die Informationen auf dieser Seite dienen nur der allgemeinen Orientierung und sollten stets auf die jeweilige Situation und die geltenden Vorschriften hin überprüft und angepasst werden.
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